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Organization

Chanteur

Mezzo-soprano

Christa Platzer

Lola Blau

Direction d'orchestre

Thomas Rimes

Mise en scène

Sandra Wissmann

Costumes

Mark Pearson

Décors

Britta Tönne

Dramaturgie

Anna Grundmeier

Chorégraphie

Daniel Gundermann

Musiktheater im Revier

Heute Abend: Lola Blau

Gelsenkirchen

Allemagne

Heute Abend: Lola Blau Kreisler,G

Public

Valide

The dreams of the actress Lola Blau in Vienna in 1938 are as dazzling as her belief in her own talent. Before starting her big career in Hollywood, the small one at the Landestheater Linz beckons, where Lola is soon to start her first engagement. But her hope is shattered when the theater resigns her position by telegram: After the annexation to the German Reich, there was no longer any room for Jewish artists in Austria either. Overwhelmed by the political events, she, who always wanted to be apolitical, flees via Switzerland to America, where she rises to become a nightclub celebrity with “daring costumes” and frivolous chansons. When Lola returns to her home country after the end of the war, she finds that not much has changed in the political situation in Vienna even after the National Socialists were ousted. “Lola Blau is very sweet. All she really wants is to dance and sing a little and make her audience happy. But she has to realize that it's no use just trying to snag a small, modest place in the sun.” This is how Georg Kreisler himself describes the title heroine of his station revue written in the early 1970s. The confrontation with the political responsibility of the artist occupied Kreisler throughout his life, but over the years his confidence in the effectiveness of politically motivated artistic creation dwindled: "It no longer makes sense to make songs instead of beating down those responsible",
Lola Blau” bites its fine barbs of biting irony into the brown fur of the Viennese post-war establishment. Screamingly funny, bitter-sweet, without losing the tender, quiet tones with which Georg Kreisler also tells of the failure of a personal dream. Almost four years after "Adam Schaf hat Angst" director Sandra Wissmann ("Die Comedian Harmonists", "Hans und Gretchen", "Cabaret") is now staging Kreisler's women's play for the singer Christa Platzer ("Piaf") in the small house of the MiR.

English

So fest wie der Glaube ans eigene Talent, so schillernd sind die Träume der Schauspielerin Lola Blau im Wien des Jahres 1938. Vor der großen Karriere in Hollywood lockt zunächst die kleine am Landestheater Linz, wo Lola schon bald ihr erstes Engagement antreten soll. Doch ihre Hoffnung zerbricht jäh, als ihr das Theater per Telegramm die Stellung aufkündigt: Nach dem Anschluss ans Deutsche Reich ist auch in Österreich kein Platz mehr für jüdische Künstler. Überrollt von den politischen Ereignissen flieht sie, die doch stets unpolitisch sein wollte, über die Schweiz nach Amerika, wo sie mit „gewagtem Kostüm“ und frivolen Chansons zur Nachtklub-Berühmtheit aufsteigt. Als Lola nach Kriegsende in ihre Heimat zurückkehrt, muss sie feststellen, dass sich auch nach der Entmachtung der Nationalsozialisten an den politischen Verhältnissen in Wien nicht viel geändert hat. „Lola Blau ist sehr lieb. Sie will eigentlich nichts, als ein bisschen tanzen und singen und ihrem Publikum Freude machen. Aber sie muss einsehen, dass es nichts nützt, nur einen kleinen bescheidenen Platz an der Sonne erhaschen zu wollen.“ So beschreibt Georg Kreisler selbst die Titelheldin seiner Anfang der 70er Jahre gedichteten Stationen-Revue. Die Auseinandersetzung mit der politischen Verantwortung des Künstlers beschäftigte Kreisler Zeit seines Lebens, doch über die Jahre schwand seine Zuversicht in die Wirksamkeit eines politisch motivierten Kunstschaffens: „Es hat keinen Sinn mehr, Lieder zu machen, statt die Verantwortlichen niederzumachen“, legt er dem Protagonisten seines 2002 uraufgeführten Ein-Mann-Musicals „Adam Schaf hat Angst“ am Ende des Stückes illusionslos auf die Lippen.
In seinem ebenfalls für eine einzige Interpretin konzipierten, knapp 30 Jahre vor „Adam Schaf“ entstandenen Stück „Heute Abend: Lola Blau“ tönt der österreichische Entertainer, kabarettistischer Liedermacher, Opernkomponist, Schriftsteller und Essayist noch deutlich kämpferischer: Lolas munter ins Telefon geplappertes Bekenntnis „Ich kümmere mich überhaupt nicht um Politik.“ steht hier am Anfang eines unausweichlichen politischen Reifungsprozesses, in dessen Verlauf sie erkennen wird, was dem streitbaren Schöpfergeist des 2011 verstorbenen Georg Kreisler stets Maxime seines ästhetischen Schaffens war: „Jeder Mensch muss vor allem versuchen, die Hindernisse, die die Sonne verstellen, für sich und seine Mitmenschen aus dem Weg zu räumen.“ In bester Kreisler-Manier setzt „Heute Abend: Lola Blau“ seine feinen Widerhaken beißender Ironie in den braunen Pelz des Wiener Nachkriegs-Establishments. Schreiend komisch, bitter-süß, ohne dabei die zarten, leisen Töne zu verlieren, mit denen Georg Kreisler auch vom Scheitern eines persönlichen Traums erzählt. Knapp vier Jahre nach „Adam Schaf hat Angst“ inszeniert Regisseurin Sandra Wissmann („Die Comedian Harmonists“, „Hans und Gretchen“, „Cabaret“) Kreislers Frauenstück nun für die Sängerin Christa Platzer („Piaf“) im Kleinen Haus des MiR.

Deutsch

Heute Abend: Lola Blau by Kreisler, Du (2015/2015), Dirigé par Sandra Wissmann,, Chef d'orchestre Thomas Rimes, Musiktheater im Revier, Gelsenkirchen, Allemagne

Crédits de représentation (Distribution et équipe de production )

Distribution

Équipage

Programme, À Propos & Synopsis

Photos

Lectures complémentaires

Dates et lieux de représentation

Salles