Goranci stand auch im Mittelpunkt des ersten Konzertteils, der ausschließlich Auszüge aus der Oper „Carmen“ von Georges Bizet bot. In der Mezzosopranistin hat sich – nicht nur optisch – eine herausragende Besetzung der Frau gefunden, nach der sich die Männer verzehren. Mit tiefem, wohlklingendem Mezzosopran, kräftigen, klaren Höhen und schöner Phrasierung trug sie die Rolle vor. Flaka Goranci versteht es, sich stimmlich zwischen zart und dramatisch zu bewegen. Und mit kleinen Blicken, wenigen Bewegungen und einer herausfordernden Körperhaltung gelingt es der Kosovarin, die Facetten dieser Partie glaubhaft zu präsentieren.
In dieser Stimme ist eigentlich alles drin: Lyrik, Belcanto-Koloratur, italienisches, französisches, deutsches oder slawisches Zwischenfach...
Rebekka Maeder, bisher in allen bisherigen Gartenopern dabei, berührt als Bauernmädchen Micaëla. Zu sanft wiegender Musik erklingt ihr leicht dramatischer lyrischer Sopran mit klaren Höhen und schöner Phrasierung unter dem dunklen Nachthimmel «Je dis que rien ne m’épouvante».