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Profile reviews

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Sterben in Schönheit

Sterben in Schönheit - Die Volksoper Wien landet mit Benjamin Brittens letzter Oper einen beispiellosen Triumph Ganz ohne Fragezeichen bleibt die Leistung des Dirigenten Gerrit Prießnitz am Pult des makellos agierenden Orchesters. Prießnitz sorgt für rhythmisch exaktes Zusammenspiel und hält die Musik in Bewegung. Einzelne Instrumente, etwa Tuba und Fagotte, lässt er bisweilen stärker hervortreten, als man es in diesem Werk kennt, wodurch der ohnedies seltsame Klang, dessen vollendete Schönheit eine stete dissonante Brechung erfährt, eine aufwühlend dunkle Färbung erhält, die glänzend zu den beunruhigenden Vorgängen auf der Bühne korreliert. Prießnitz konturiert aber nicht nur klar und schafft instrumentale Seismogramme der Stimmungen, er ist endlich auch einmal ein Dirigent, der das zwar nur mittelgroße, aber durch Schlagzeug und raffinierte Blechbläsersätze enorm klangstarke Orchester zu atemberaubenden Höhepunkten exzessiver Dynamik treibt. Und dann lässt er das Nachspiel mit aller fragilen Schönheit mahler'scher Liebe-und-Tod-Fragilität in den Streichern strömen, wie man es so schön, so zärtlich und berührend, so trunken von Zuneigung und Zärtlichkeit, kaum je vernommen hat. Ein Abend, an dem alles bis in die Details gepasst hat - ein großer Abend, ein Abend, an dem die Volksoper auf Weltniveau spielt. Auch die Ovationen für diese restlos geglückte Produktion, die letzte Opernproduktion seiner Amtszeit, müssen den scheidenden Direktor Robert Meyer glücklich stimmen: Solch eine Vorstellung ist selbst im opernverwöhnten Wien absolut außerordentlich.

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15 May 2022www.wienerzeitung.atEdwin Baumgartner
Wie ein Ästhet Venedig sieht

Gerrit Prießnitz erarbeitete Brittens subtile Partitur mit dem Volksopernorchester sehr überzeugend. Raffinierte Farbenspiele gelingen da ebenso wie die großen Bögen oder die explosiven dramatischen Momente. Die Besetzung ist bis in die kleinen Partien stimmig.

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16 May 2022Karlheinz Roschitz

Past Production Reviews

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Mr Emmet Takes a Walk, Davies
D: Ingo Kerkhof
C: Gerrit PrießnitzKenichiro Kojima
Gelungener, packender Operneinstand

höhensicher und wandlungsfähig: Oksana Vakula als KA

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05 June 2023www.kleinezeitung.atHelmut Christian
Limonen aus Sizilien, Trojahn
D: Mascha Pörzgen
C: Gerrit Prießnitz
"Limonen aus Sizilien": Operndramen im Kasino der Gefühle

Wien – Die räumliche Verbreiterung des "Handlungsspielraums" großer Wiener Opernhäuser gehört nicht unbedingt zu den dringenden Angelegenheiten. Wenn allerdings durch Zusatzaktivitäten der Großen einige Defizite im Bereich des modernen Repertoires (es schafft die freie Opernszene natürlich hierbei kontinuierlich Abhilfe) weiter gemildert werden, ist das Verlassen der eigenen vier Wände zu begrüßen.

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13 February 2017www.derstandard.atLjubisa Tosic
Leyla und Medjnun, Glanert
D: Ruth Brauer-Kvam
C: Gerrit Prießnitz
National Premiere
Detlev Glanerts märchenhafte Oper "Leyla und Medjnun"

Der Boden ist mit Teppichen ausgelegt, die Sängerinnen und Sänger tragen helle, erdfarbene Leinengewänder. Manche unterhalten sich miteinander, andere sitzen auf dem Boden und lesen, während sich der Saal füllt. "Was vergeht, ist immer nur die Zeit, nie die Liebe", sagt Nikolaus Hagg und beginnt, begleitet von den Klängen der Oud, das Märchen des persischen Dichters Nizami Leyla und Medjnun zu erzählen.

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15 June 2021www.derstandard.atMiriam Damev
Death in Venice, Britten
D: David McVicar
C: Gerrit Prießnitz
Ein Geniestreich: Benjamin Brittens Der Tod in Venedig erstmals an der Volksoper Wien

Mit Benjamin Brittens Death in Venice kommt London nach Wien, und die Reise von Sir David McVicars Produktion für das Royal Opera House in Covent Garden an den heimischen Gürtel hat sich gelohnt. Mit der letzten von ihm verantworteten Premiere hat der scheidende Volksoperndirektor Robert Meyer einen Coup gelandet: Musik, Gesang und Tanz verschmelzen in McVicars Inszenierung zu einem Gesamtkunstwerk, das man gesehen haben sollte.

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17 May 2022bachtrack.comSnapdragon