Die ukrainische Sopranistin Maryna Zubko, die sonst mit Donizettis Anna Bolena brilliert, ist diesmal einfach als Blumenmädchen dabei.
Grandiose Darbietung: Maryna Zubko in der Titelpartie. Denn genau Anna Bolena ist das Herausragende in dieser Produktion, der im Übrigen in den kommenden Ulmer Spielzeiten die anderen Tudor-Königinnen-Tragödien Donizettis folgen sollen: »Maria Stuarda« und »Roberto Devereux«. Dass darin ebenfalls Maryna Zubko die Mittelpunktsrollen übernehmen dürfte, darf man als gesetzt ansehen: Ihr steht zur souveränen Verfügung, was einen hervorstechenden Belcanto-Sopran ausmacht. Tonreinheit. Leichtgängigkeit. Pianokultur. Auf- und Abblenden. Furor. Toll. Jedes Staatstheater und sein Publikum hätte eine Freude an ihr.
Maryna Zubko als Melissa war für die dramatischen Ausbrüche zuständig, die sie ebenso sicher wie temperamentvoll gestaltet.
Nie sah man Sopranistin Maryna Zubko auf der Ulmer Bühne böser als in dieser Inszenierung. Sie spielt nicht, nein, sie personifiziert als hasserfüllte Zauberin Melissa auf teuflische Weise die Mutter aller Furien, ein Höllenweib, liefert gesanglich wie schauspielerisch eine Meisterleistung – und zeigt Haltung auch im Scheitern des dämonischen Plans, die Liebe Amadigis und Orianas zu zerstören, um den Ritter für sich zu gewinnen. Ihre Macht endet dort – symbolhaft gezeigt, weil Zubko im Scheitern der Zauberin keine Perücke mehr trägt –, wo sich der Geist des getöteten Ritters Dardano auf die Seite der Liebenden schlägt. Für das teuflische Tun gibt ihr Horstkotte verschiedene Kostüme, eines mehr Hingucker als das andere – etwa eine schwarze Vampir-Fledermaus-Robe.
Und dann wäre(n) da ja auch noch die ferne(n) Geliebte(n) im roten Kleid: Es ist nicht nur die vierfache Maryna Zubko, die Sopranistin, die herausragend als Olympia glänzt, als Koloraturen-Automat und mit lustvollen Höhepunktstönen auf Hoffmann sitzend.
Maryna Zubko singt (wie es in dieser Oper nicht unüblich ist) die Rollen aller Geliebten und fühlt sich sichtlich am wohlsten in der Rolle der hinterhältigen Kurtisane Giulietta mit den silbernen High Heels, die mit den Männern spielt…Sie, mit „Bravo!“-Rufen bedacht, brilliert stimmlich…
La soprano Zubko como Adele fue vocalmente lo más destacado de la noche. Convincente como Adele, amante de la diversión, es más del tipo Rosalinde. Por su voz de soprano plena y cálida, sus impresionantes notas agudas, su gran musicalidad y su clara dicción, el público la condecoró con fervientes aplausos y muchos «Brava!».
Maryna Zubko gibt die Gilda bravourös: von kindhafter Zartheit über geschmeidige Koloraturen-Virtuosität bis zur dann auch ziemlich geschmetterten Attacke der Spitzentöne.
Maryna Zubko brilliert in der Rolle der Gilda stimmlich wie schauspielerisch, singt traumwandlerisch sicher - ob im Rollstuhl oder auf dem Boden liegend. Ihr authentischer Wandel von der mädchenhaften Unschuld im weißen Kleidchen, die wie an ihren Körper gefesselt wirkt, vom Staccato-Gesang, der an Kinderschritte erinnert, hin zur vergewaltigten und dennoch unmöglich liebenden Frau, ausgedrückt im Legato-Gesang - das berührt und bringt das Publikum mehrfach spontan zu "Bravo!"-Rufen.
Maryna Zubko glänzt in Top-Form als mit ihren blitzsauberen Koloraturen auftrumpfende, lieb zickige Rosina.
Höchstes Lob ist Maryna Zubko in der Rolle der listigen Rosina, die alles andere als Spielball der Männer ist, die sie heiraten wollen, zu zollen... und liefert auf der Bühne stimmlich mit großartigen Koloraturpartien, mit mimischer Komik und Gestik eine derart facettenreiche und lebendige Rosina, dass es immer wieder spontanen Applaus gibt.
Maryna Zubko platzt als drollige Zerbinetta in Ariadnes Depression. Für ihre virtuosen Tonsprünge und Spitzen und ihre lustigen Avancen an das Publikum erntet sie einen satten Szenenapplaus.
Spektakuläre Koloraturen. Maryna Zubko erntet für das Koloraturenspektakel der Zerbinetta verdienten Szenenjubel - nicht die zwitschernde Lässigkeit, aber handfeste Virtuosität.
And because the wonderful Maria Rosendorfsky has long had dramatic qualities with her lyrical soprano, this Susanna can dress up as a countess for the intrigue in a convincing way that is rare: her last aria is extremely sensitive, almost nobility
[...] Ein Opernabend aus einem Guss, emotional packend, musikalisch furios - dazu eine junge Solistin, die mit ihrer Stimme dem Wahnsinn Flügel verleiht. [...] Doch bevor er sich mit Enrico duellieren kann, tötet Lucia ihren ungeliebten Ehemann und singt, bevor auch sie und Edgardo dahinscheiden, die berühmte Wahnsinnsarie ("Il dolce suono") - geschaffen für große Diven der Bühne. Ulm hat allerdings keine Callas, keine Gruberova, keine Netrebko, keine Damrau, sondern Maryna Zubko. Die Ukrainerin legte erst im Sommer ihr Gesangsexamen ab und trat danach in der Münsterstadt ihr erstes festes Engagement an. Beim Vorsingen hatte sie Intendant Kay Metzger so überzeugt, dass er ihr gleich die Lucia anvertraute. Und die junge Solistin belohnt diesen Mut bei der Premiere mit einer exzellenten Darbietung: emotional differenziert, sanft in den leisen Tönen, klar in den Koloraturen. Der Wahnsinn klingt bei ihr wie süße Verzückung, besonders wenn sie zum Finale der berühmten Arie in den Dialog mit der Glasharmonika tritt. [...] Eine gelungen Rückkehr für Ansgar Haag, ein starker Auftritt für das neue zusammengestellte Opernensemble - vor allem für Maryna Zubko, die schon während der Vorstellung immer wieder Bravo-Rufe erhielt. Großer Applaus.