Ein wahres Wunderwerk an Reduktion, die wie bei der gesamten Inszenierung der Regisseurin Silvia Aurea De Stefano nicht zu Abstrichen der Qualität und der Kreativität führt, war das Bühnenbild. Dem Belgier Mien Bogaert war es Herausforderung und Ansporn, das Drama flexibel mit möglichst wenigen Requisiten für ein reisendes Ensemble in Szene zu setzen. Alles passt auf eine Europalette: 80 auf 120 Zentimeter und 1,80 Meter hoch. Spielerisch und wirkungsvoll kreiert der 30-Jährige mit Nebel- und Lichteffekten, filigranen Bistrotischen, Hockern, ein paar Stühlen, Spiegeln, farbigen Neonleuchtstäben, einem Tresen, Flaschen und Gläsern starke Bilder. Für das dramatische Finale verschwindet Violetta gar von Strahlen umgeben in eine andere Welt.
Um die politisch und gesellschaftlich relevante Kreativität des zukünftigen Regienachwuchses steht es jedenfalls gut in Hamburg.
"Packend, beklemmend, verstörend".
La Traviata, Compagnia Nuova Theater Schweinfurth 2020
"Packend, beklemmend, verstörend".
Ob Corona geschuldet oder nicht – das ungewöhnliche Konzept der Compagnia Nuova aus München, die am Dienstag in der Landauer Festhalle mit Verdis „La Traviata“ gastierte, passt in die Zeit. Große italienische Oper ala Verdi auf Kammerformat herunterarrangiert, das funktioniert erstaunlicherweise besser, als man argwöhnisch vermuten würde
Gnadenlos reduziert hat die Compagnia Nuova Bühnenbild, Requisiten und Musik für ihre Aufführung der Verdi-Oper „La Traviata“.