Miloš Bulajić / Arvostelut

Diese große Partie (Lindoro) wird von Milos Bulajic gesungen, der mit seinem lyrischen Tenor beeindruckende Piani hervorzaubert, seine Cavatine zu Herzen gehen lässt und seiner Rolle voll gerecht wird.

„Als Almaviva stellte sich erstmals der 23jährige serbische Tenor Milos Bulajic vor – ein großgewachsener, spielfreudiger Sänger mit bereits erstaunlichen technischen Mitteln.“

Als Don Ramiro erlebten wir Milos Bulajic, der in dieser Rolle am Theater Magdeburg debütierte. Der Tenor übte sich zunächst in vornehmer Zurückhaltung. Spätestens bei „Principe più non sei“ ließ er jedoch erkennen, dass er bis dahin Stimmhygiene betrieben hatte. Nun brannte er ein Feuerwerk an Spitzentönen ab, die männlich und kraftvoll in den Raum gesetzt wurden. Das Publikum jubelte. Charmante Momente sind es, wenn der bereits hoffnungslos Verliebte in dunkelblauen Knickerbockern und mit karierten Wollstrümpfen zwischen Toilette und Mülleimer für sein Aschenputtel den Besen schwingt.

...Sensation des Abends ist Miloš Bulajić als Tonio. Ein kraftvoller, lyrischer Tenor mit traumhaften Höhen und perfekter Verblendung der Register. Hier bleibt kein Wunsch übrig! Arturo und Elvino sind in Vorbereitung: darauf darf man sich freuen! Sensation of the evening is Miloš Bulajić in the role of Tonio. A powerful lyric tenor with dreamlike high notes and perfectly/fluently mixed registers. There are no wishes to renain unfulfilled. Arturo and Elvino are in preparation, which can be looked forward to…

Zwei ideale Gäste für Isabella und Lindoro und das Musiktheater-Ensemble sind so agil dabei, dass Kratzer – mag man seinem Ansatz mögen oder nicht – feingeistige Komödienmotorik entfesseln kann. Der Jux hinter dem Trubel hat Tiefblick, die musikalische Intelligenz ist der szenischen ebenbürtig und manchmal sogar überlegen...Isabella verbandelt sich hier zeitgemäß polyamourös – das wird sonst oft unterschlagen – mit Lindoro UND Taddeo. Ihre beiden Lover agieren im Labor der Affen fast gleichrangig. Lindoro alias Milos Bulajic gewinnt wohl nur deshalb am Ende, weil er seinen Höhentorpedo-Part so betörend schön singt.