Mit einem Sängerensemble, zu dem mit Marcela de Loa als Hannah Glawari und Peter Bording als Danilo zwei musikgestalterische Autoritäten stehen, gibt Dietrich Hilsdorf so die Nahsicht auf ein Werk, dessen Lied-Zückerchen wie “Da geh’ ich ins Maxim” merkwürdig bitter schmecken.
Wieder einmal hat hier die Operette ihren Tod überlebt – auch dank erstklassiger Opern-Solisten und -Musiker. GMD Stefan Soltesz und seine formidablen Essener Philharmoniker verweigern zwar den Rausch, nicht aber die intelligent kommentierende Eleganz. Und in Lehárs Walzern bewahren sie Utopisches auf, zu deren Stimme und Symbol Marcela de Loas Hanna und Peter Bordings Danilo werden.
Stefan Soltész und das Orchester der Bayerischen Staatsoper nahmen den spritzigen Humor und die Leichtigkeit des Dramas in ihrer Interpretation gekonnt wieder auf. Mit agilem aber geschmeidigem Dirigat und virtuosem Temperament blühte die von so zahlreichen musikalischen Zitaten und selbstreferenziellen Phrasen geprägte Partitur von Strauss im Graben richtig auf. Die hingebungsvolle Spielfreude der Sänger*innen unterstrich dies zusätzlich und ließ in seiner musikalischen Interpretation kaum Wünsche offen und das so text- und konversationsreiche Opernlibretto wurde mit großem Gespür für Timing und Tempo umgesetzt.
Da-ud ist ein weiss gekleideter Wüstensohn mit erlesener Stimme (Peter Bording).
Dazu weitere Meisterleistungen [...] der auch stimmlich für Helena dahinschmelzende Peter Bording als Da-ud. Wohl gemerkt: Das alles sind schwierigste Partien.
Aus dem exzellenten Ensemble ragte Peter Bording (Da-ud) heraus, auf dessen Bariton-Qualitäten das Aalto-Theater stolz sein darf.