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Profile reviews

3
Das Bayreuth des Nordens berauscht mit einer werktreuen Inszenierung

Sein Debut als Gurnemanz wurde für den belgischen Bass Tijl Faveyts, bekannt u.a. aus dem Mindener Ring als Hunding und Fasolt, zum Triumph. Der häufig an der Komischen Oper in Berlin beschäftigte Bassist überzeugte mit profunder Tiefe, dunkelsten Farben, bronzenem Timbre, guter Textverständlichkeit und überragender musikalischer wie darstellerischer Gestaltung. Man kann sicher sein, dass man ihn bald an den großen Häusern Europas in dieser Rolle erleben darf.

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Patrick Klein
Heilig hehrstes Wunder – aber in Minden

Tijl Faveyts prunkte schon im 1. Aufzug in der Erzählung des Gurnemanz mit rundem sonorem Bass und tiefgründiger Darstellung. Wohlklingend erzählte er das Schicksal von Amfortas und der Gralsbruderschaft. Seine Modulations- sowie Wandlungsfähigkeit und die Textdeutlichkeit machten die Gurnemanz-Erzählung zu einem tief berührenden Ereignis. Seine farbenreiche, tiefe und sicher geführte Bassstimme, strömte voluminös in den Saal und war ein Glanzpunkt der Aufführung. Durch seine Rollengestaltung entstand schon im 1. Aufzug eine flüssige und spannende Atmosphäre.

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Michael Stange

Past Production Reviews

2
Parsifal, Wagner, Richard
D: Eric Vigié
C: Frank Beermann
Stimmlich und schauspielerisch eindrucksvoll als Kundry

Stimmlich und schauspielerisch eindrucksvoll als Kundry ist die französische Sängerin Isabelle Cals, die sowohl das Mezzo- als auch das Sopranfach abdeckt. Sie verbindet das Tierhafte im 1. Akt, wo sie an einem symbolischen langen roten Band hängt, mit der Verführungskunst im 2. Akt in Klingsors Zauberreich sowie im 3. Akt mit der schlichten, innigen Haltung einer dienenden Maria Magdalena, die ihre Erlösung findet.

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Ursula Szynkariuk, onlinemerker
Eine ideale Kundry

Isabelle Cals war eine ideale Kundry. Wie ihre französischen Rollenvorgängerinnen Yvonne Minton und Regine Crespin verfügt sie über ein warmes, sinnlich betörendes Timbre. Ursprünglich Mezzosopran hat sie nach einem weiteren Studium ins Sopranfach gewechselt. Sie gab eine Kundry mit Passion und tiefer Rollenidentifikation. Ihre Wildheit und ihre Verführungskunst konnte sie durch ihre reiche Palette an Stimmfarben überzeugend darstelen. Auch ihre sichere Höhe und die textliche Auslotung in der Verführungsszene machten ihre Interpretation zum Ereignis.

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Michael Stange