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Frühere Produktionsrezensionen

3
Salome, Strauss
D: Hans NeuenfelsPhilipp Lossau
C: Zubin MehtaThomas Guggeis
Aseptischer Strauss-Rausch

Neuenfels inszeniert in der extremen Reduktion seine Regie überaus präzise und konzis. Oft hat man seine Arbeit zuletzt altmeisterlich genannt. Das trifft grundsätzlich auch jetzt wieder zu. Viele Figuren profitieren davon: Zumal Marina Prudenskaya als very First Lady-like, mit Monroe-Grandezza ausgestattete Herodias. Aber auch Gerhard Siegel als nie zu schleimiger Operettenfürst Herodes, den er stimmlich großartig zwischen Helden- und Charaktertenor changierend singt. Und das zentrale Paar? Sehr treffend zeichnet Neuenfels den Jochanaan als mit seiner Moral hadernden Mann Gottes, der vor Salome kniend schon die Arme um sie gelegt hat, die er dann aber – wie von sich selbst erschrocken – wieder verkrampft von ihr abspreizt.

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04 März 2018www.concerti.dePeter Krause
Ti vedo, ti sento, mi perdo, Sciarrino
D: Jürgen FlimmGudrun Hartmann
C: Maxime Pascal
Nationale Erstaufführung
Ti vedo, ti sento, mi perdo: Jürgen Flimm's farewell to the Staatsoper Berlin

Both the musical score and Flimm’s staging are finely crafted and offer a wealth of compelling aural and visual material. At its best, the overall effect was akin to a sublime landscape painting rich in detail and impressive in its scope.

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16 Juli 2018bachtrack.comSam Johnstone
Warten, gähnen – Sciarrinos „Ti vedo, ti sento, mi perdo …“ an der Berliner Staatsoper

Die Einschübe aus Stradellas Kantaten und Opern in „Ti vedo, ti sento, mi perdo“ erzeugen bisweilen jenen Raumklang, auf den das Publikum zumeist vergeblich wartet. Selbstredend sind auch die sich in die musikalische Vergangenheit öffnenden Fenster von Sciarrino deutlich überschrieben im Sinne einer Aufarbeitung der 400-jährigen Operngeschichte. Dazu häufen sich auf der Bühne absurde Momente, die situativ an Pirandellos „Sechs Personen suchen einen Autor“ ebenso erinnern wie in der Operncollagentechnik an John Cage. Und wie bei „Warten auf Godot“, so warten auch die Akteure (darunter ein arg redundantes Kinderballett) dieser Handlung vergebens auf Stradella – er kommt definitiv nicht!

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13 Juli 2018www.nmz.dePeter P. Pachl